5 Tipps für einen erfolgreichen Widerspruch (Teil 1)

Ein ablehendes Schreiben der Pflegekasse zu bekommen, ist immer auch eine emotionale Angelegenheit. Man ärgert sich, hat aber auch Sorgen um die Versorgung und fühlt sich häufig auch ein wenig hilflos. Häufig fließt all das auch in das Widerspruchsschreiben ein: Man macht seinem Ärger Luft, teilt der Kasse mit, wie man sich fühlt und bittet um Unterstützung.

Soweit ist das sehr nachvollziehbar – es führt aber häufig nicht zum Ziel. Sachbearbeiter der Pflegekassen (und auch der Widerspruchsausschuss) interessieren sich nicht – so hart das klingen mag – für die Gefühlslage. Ihre Aufgabe ist es zu beurteilen, ob ein sachlich begründeter Pflegegrad vorliegt oder nicht. Jeder Satz, der sich mit Wut und Emotionen beschäftigt lenkt also eher vom Thema ab. Und ein Mitarbeiter, der den Eindruck hat, es handelt sich um einen Wutbrief wird die versteckten sachlichen Argumente vielleicht gar nicht mehr lesen. Was also ist zu tun?

Tipp 1: Schreiben Sie den Ärger auf!

Sich erstmal Luft machen ist wichtig. Formulieren Sie einen gepfefferten Brief an die Kasse und legen Sie diesen erstmal beiseite.

Tipp 2: Sammeln Sie Argumente in Stichworten!

Nachdem sich der Ärger ein wenig gelegt hat, schreiben Sie für sich stichpunktartig auf, wo das Gutachten nicht recht hat, wo die Pflege aufwendig ist und vielleicht auch Details zum Gutachterbesuch, die auffällig waren (wie z.B. eine sehr kurze Dauer).

Tipp 3: Schreiben Sie dann den Widerspruch und nehmen nur Ihre Stichworte zu Hilfe.

Aus den Stichworten formulieren Sie nun Sätze.


Tipp 4: Schreiben Sie betont sachlich.

Achten Sie darauf, stark bei den Stichworten und der Sachlage zu bleiben.

Tipp 5: Lassen Sie jemanden Gegenlesen.

Ein kritischer Blick durch eine vertraute Person (oder einen Experten) ist nicht verkehrt. Ergänzen Sie das Schreiben, wenn nötig.